Mehrfachnutzung
Grundsätzlich bestimmen eng definierte Raumprogramme und gängige Typologien die Gestalt von Neubauten. Es werden monofunktionale Räume geplant und gebaut. Einer bestimmten Fläche wird dabei eine festgelegte Nutzung zugeschrieben. Dies hat meist zur Folge, dass der Nutzungszeitraum dabei nicht weiter beachtet wird. Das Prinzip der „Mehrfachnutzung“ ergänzt das Raumprogramm um eine zeitliche Komponente. So wird der Fläche nicht nur einer bestimmte Nutzung, sondern den einzelnen Akteuren auch bestimmte Zeitkontingente zugeschrieben. Durch eine intelligente Kombination von Akteuren und Nutzungen kann die sogenannte „Mehrfachnutzung“ von Ressourcen entstehen. Raumkonzepte die dies abbilden, nennen wir „mehrraum“.
vgl. Schröer, A. (2019), Mehrfach:Nutzen - Mehrfachnutzung und Space Sharing als Strategie zur nachhaltigen Stadtentwicklung, S. 212f
Zeitgeographie und „raumzeitliche“ Betrachtung
Im Feld der Zeitgeographie wird für das zusammenhängende Gefüge der räumlichen und zeitlichen Komponenten von Aktivitäten der Begriff „raumzeitlich“ verwendet. In Bezug auf bestimmte Nutzer (Personen oder Personengruppen), bestimmte Zeitmuster und einen bestimmten Ort können Aktivitätsmuster „raumzeitlich“ beschrieben werden.
Das Feld der Mehrfachnutzung analysiert die Muster, in denen Raum multiple Gelegenheiten zur Nutzung bietet, sobald man die zeitliche Komponente raumzeitlich mitbetrachtet.